Ulrich Etiketten

Eigentlich wäre es naheliegend, dass Ralph Ankenbrand, Sales Manager beim Österreichischen Branchenführer Ulrich Etiketten, und Leo Hillinger sich über die Arbeit kennengelernt hätten. Doch was ist in der Hillinger-Welt schon normal? Tatsächlich war es so, dass die Wege der beiden sich im Jahr 1999 zufällig auf der Hochzeit eines befreundeten Golfspielers kreuzten. Ralph kannte Leo bis dahin nur vom Hörensagen: „Damals war er noch nicht so bekannt wie heute mit seinen Top-Weinen. Wir haben uns aber auf Anhieb gut verstanden, waren in der Nacht noch ein bisschen unterwegs und am Montag darauf bin ich in seinem Büro auf der Matte gestanden. Seitdem sind wir Freunde und ich darf sein Weingut mit Etiketten beliefern.“, sagt Ralph Ankenbrand und erzählt uns im Interview ein paar Episoden über seinen Freund Leo, den er seit mittlerweile 24 Jahren sehr gut beruflich und noch besser privat kennt.

 

Ralph Ankenbrand im Interview

Kannst Du Dich noch an das erste Etikett erinnern, das Ihr für das Weingut Leo HILLINGER produziert habt?

Natürlich! Das war das Etikett in der berühmten Tropfenform. Das Design war damals revolutionär und wurde, soweit ich weiß, auch mit einem Award ausgezeichnet. Das war der Anfang und nun ist das Weingut Leo HILLINGER unser größter Weinkunde – und der coolste sowieso. Mittlerweile produzieren wir die Etiketten für die komplette Hillinger-Produktpalette. Die ist beachtlich und wird auch laufend erweitert. Das macht wirklich Spaß und sorgt auch manchmal für Verwirrung bei unseren Kollegen. Ich kann mich noch gut an ein Hoppala bei der Produktion der ersten Etiketten der klassischen Linie mit den zwei umgedrehten L im Schriftzug erinnern. Der Drucker in der Nachtschicht dachte, es sei ein Fehler passiert und hat den kompletten Auftrag gestoppt.

Wie groß ist Eure Firma? Wie viele Mitarbeiter beschäftigt Ulrich Etiketten?

Seit 1868, dem Jahr unserer Gründung, arbeiten wir erfolgreich für kleine, mittlere und große Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (Lebensmittel, Getränke, Wein, Pharma, Kosmetik, Chemie und Automobilindustrie). Wir haben 220 MitarbeiterInnen und arbeiten in 3 Schichten auf 18 Druckmaschinen auf einer Gesamtfläche von 13.000 m².

Derzeit wird ein neuer Firmenstandort in Höbersdorf gebaut auf knapp 60.000 m². Dadurch wachsen wir weiter, sichern und schaffen neue Arbeitsplätze.

Sind Etiketten für Weinflaschen Euer Kerngeschäft?

Nein. Trotz der Hillinger-Aufträge machen die Weinetiketten „nur“ ca. 10% Prozent unseres Gesamtumsatzes aus. Unser Kerngeschäft sind Etiketten im Lebensmittel- und Pharmabereich, aber auch flexible Verpackungen nehmen immer mehr an Bedeutung zu.

Wie erlebst Du die Zusammenarbeit mit Leo Hillinger bzw. dem Weingut Leo HILLINGER? Fällt es Euch leicht, Berufliches und Privates zu trennen?

Ich empfinde die Zusammenarbeit als sehr angenehm, sehe die Geschäftsbeziehung jedoch keinesfalls als selbstverständlich, nur weil wir privat befreundet sind. Wir beliefern Euch ja auch nicht deshalb, weil Leo und ich Freunde sind, sondern weil geschäftlich alles passt. Wäre es nicht so, hätte Leo auch kein Problem damit, den Lieferanten sofort zu wechseln. So gut kenne ich ihn. Aber dazu gab es in den letzten 24 Jahren keinen Anlass, weder von seiner Seite noch von unserer.

Jetzt sind wir neugierig: Was hast Du mit Leo schon privat erlebt?

Puh. (lacht) So viel, dass wir heute nicht mehr fertig werden, wenn ich Dir alles erzählen soll. Unsere gemeinsame Zeit hat schon sehr intensiv gestartet – mit einem 5-wöchigen Australien-Trip zu zweit. Da hatten wir uns gerade erst kennengelernt. Ich habe ihm erzählt, dass Australien mich schon immer gereizt hat und er meinte ganz spontan: „Ich war voriges Jahr dort. Wenn du willst, fliege ich nochmal mit Dir hin. Aber bitte in den Westen, weil den Osten habe ich schon gesehen.“ Gesagt, getan. In Australien haben wir uns vier Tage lang ein Flugzeug ausgeborgt und sind damit herumgeflogen. Leo hat ja den Pilotenschein. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob er die Auffrischungen alle gemacht hat, aber da habe ich ihm eigentlich blind vertraut. (lacht)

Wir sind auf eine Insel geflogen und haben mit ein paar anderen Leuten eine Safaritour gemacht. Denen haben wir erzählt, dass wir selbst hergeflogen sind, was uns natürlich keiner geglaubt hat. Dann ist Leo gleich mit jedem von ihnen eine Runde geflogen. In diesen fünf Wochen habe ich bestimmt mehr erlebt als andere in ihrem ganzen Leben. Leo hat ja alles im Laufschritt gemacht. Früher war er noch viel „schlimmer“ als er es jetzt ist. Jetzt kann man mit ihm auch schon am Abend mit einer Flasche Wein gemütlich sitzen, aber damals hat es sowas nicht gegeben. Da war durchgehend Programm. Er hat mich damals auch ohne mein Wissen für einen Tauchkurs angemeldet. In der Früh hat er mich aufgeweckt und gesagt: „So wir gehen jetzt tauchen.”, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Natürlich haben wir auch andere Weingüter besucht, auch eines, das hatte ganz viele Merchandise Artikel, was bei uns zu dieser Zeit gar nicht üblich war. Da gab es kein Weingut, wo man etwas anderes außer Wein kaufen konnte. Ich erinnere mich wie heute als er da stand und meinte: „Ralph, wenn wir daheim sind, werde ich das auch machen. Ich werde der Erste sein in Österreich, der das so aufzieht!“ Und das hat er natürlich wirklich gemacht.

Und nun sind 33 Jahre Weingut Leo HILLINGER ins Land gezogen. Was wünscht Du Leo zu diesem Jubiläum?

Ich wünsche Leo, dass er ein bisschen mehr zur Ruhe kommt. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass er seine „Auszeiten“ (in denen er natürlich immer noch arbeitet) schon ein bisschen mehr genießen kann als früher. Auch, wenn er seine MitarbeiterInnen trotzdem auch vom anderen Ende der Welt in Schach hält.

Leo ist der konsequenteste Mensch, den ich kenne. Wenn er ein Ziel hat, egal ob geschäftlich oder privat, wird es auf direktem Weg erledigt. Und wenn es auf direktem Weg nicht funktioniert, dann funktioniert es auf Umwegen. Aufgegeben wird nicht – niemals. Leo gibt immer hundert Prozent. Da gibt es nichts anderes. Ich bin leider nicht ganz so wie er. Aber es kann auch nicht jeder so sein wie Leo. Das ist bestimmt der Grundstein seines Erfolgs. Er holt aber auch gute Leute in sein Team und gibt eben auch Leuten eine Chance die vielleicht nicht die Erfahrung haben, die viele andere Firmen sich wünschen würden. Er vertraut bei Menschen sehr auf sein Gefühl und liegt damit meist richtig. Er hat auch immer gesagt: „Wenn Mitarbeiter einen Fehler machen, können sie den machen, solange sie den gleichen Fehler nicht zweimal machen.“ Und das, finde ich, ist eine sehr schöne Einstellung.

Infobox:

Ulrich Etiketten GesmbH

Geschäftsführer: Dr. Rainer Ulrich

T.: +43 1 271 39 40

ulrich@ulrich.at

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1210 Wien