Patrick Schubert
“Patrick Schubert, Programmchef von Puls4, hat mich, was meine TV-Karriere betrifft, zu wahnsinnigen Leistungen angespornt. Er hat immer an mich geglaubt und mir vermittelt, dass ich ein wichtiger Teil im Puls4 Programm bin – egal ob bei Zwei Minuten Zwei Millionen, Dorf braucht Wirt, Austrias next Topwinzer oder jetzt Hillinger & Hillinger. Mittlerweile ist er ein langjähriger Wegbegleiter und ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben.”
Leo Hillinger
Patrick Schubert im Interview
Wie hast du Leo Hillinger kennengelernt?
Leo habe ich das erste Mal bei der Eröffnung der Buddha Bar in Wien vor 25 oder 30 Jahren gesehen und wahrgenommen. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Es war ein ganz besonderer Moment für mich. Als er mit seinen langen blonden Haaren und seinem Surferlook „erschienen“ ist, haben sich schlagartig alle Frauen und auch die Männer zu ihm umgedreht und ihn angeschaut.
Als Fernsehmacher gehst du immer mit offenen Augen durch’s Leben und hältst nach Leuten Ausschau, die das gewisse Etwas haben. So war es auch bei Leo. Irgendwann bin ich dann mit einem gemeinsamen Freund, mit dem Leo schon für Hugo BOSS gemodelt hatte, beim ihm im Heurigen in Jois aufgeschlagen. Wir waren auch beim legendären Ganslessen mit dabei. Die Bude war voll, alle hatten Hunger, aber die Ganseln waren nicht durch. Sowas ist der Supergau für jeden Event und ich hab mich gefragt, wie Leo die Situation rettet. Er hat sich mit seinem burgenländischen Schmäh auf die Bühne gestellt, sich bei allen entschuldigt, jedem sein Geld zurückgegeben und obendrauf eine Flasche Wein geschenkt. Auch ohne Gansl war es ein toller Abend und niemand war ihm böse. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war mir klar. „Diesen Typen muss ich ins Fernsehen holen!“
Mit welcher Sendung habt Ihr gestartet?
Als wir 2 Minuten 2 Millionen geplant haben, haben wir die Sendung im ersten Jahr noch ausschließlich mit den typischen Businessangeln aus der Szene besetzt. Dann kam mir die Idee, dass es nicht verkehrt wäre, die Juroren besser durchzumischen und dachte, Leo wäre der Hammer für diese Show. Die Österreicher lieben Menschen, die mit ihren eigenen Händen etwas aufgebaut haben und er hat eine unglaubliche Erfolgsgeschichte hingelegt. Das hat super gepasst. 2M2M war der Anfang von Leos TV-Karriere und es folgten weitere Formate wie „Dorf braucht Wirt“ oder „Austrias next Topwinzer“. Da ich Leo mittlerweile lange und gut kenne, kenne ich auch seine Familie und hatte ich irgendwann die Idee, eine Doku über seine Erfolgsgeschichte zu machen. Eine, wo man einfach ganz in Ruhe nur einen Menschen zu Wort kommen und ihn seine Lebensgeschichte erzählen lässt.
Leo hat zu Beginn seiner TV-Karriere zu Dir gesagt: „Ich bin ja nur ein Weinbauer. Wer möchte einen Weinbauern im Fernsehen sehen?“ Mittlerweile weiß man, dass viele ihn sehen wollen. Warum denkst du, funktioniert Leo im Fernsehen so gut?
Zum einen genau wegen dieser Einstellung! Man darf sich selbst nicht zu wichtig nehmen. Leo kommt so gut an, weil er sich gibt, wie er ist: authentisch! Er ist ein unterhaltsamer Mensch und er hat einen wahnsinnig guten Schmäh. Bis heute wird immer viel gelacht, wenn wir uns sehen. Die Leute spüren, dass es einer ist, der sich nicht verstellt und einer, der Leute antreiben und motivieren kann und er hat etwas aufgebaut. Er ist eigentlich in der gleichen Kategorie wie ein Niki Lauda.
Wie ist schließlich die Idee zu Hillinger&Hillinger entstanden?
Ich habe gewusst, dass Leo nach insgesamt acht Jahren bei 2M2M aussteigen wird und ehrlich gesagt wollte ich ihn bei Puls4 nicht verlieren. Durch den privaten Kontakt habe ich mitbekommen, dass der „kleine“ Leo, also sein Sohn, in Zukunft auch eine Rolle im Unternehmen spielen soll. So habe ich auf’s Geratewohl ein Konzept gemacht und es den beiden vorgestellt. Die erste Staffel war ein so großer Erfolg, dass klar war, dass es eine Fortsetzung geben soll. Seit 23. Oktober läuft nun die zweite Staffel zur Primetime auf puls4 und natürlich auf der Streamingplattform Joyn.
Wir haben in den unterschiedlichen Formaten schon so viele Geschichten über Leo erzählt, auch über die Beziehung von Leo zu seinem Vater und mit Hillinger&Hillinger erzählen wir nun die Geschichte von Leo und seinem Sohn. Alles fügt sich zu einem großen Ganzen zusammen und die Zuseher erkennen, was er in seinem Leben alles gelernt und erlebt hat.
Hast Du damit gerechnet, dass das Format so erfolgreich wird?
Ja, eigentlich habe ich schon damit gerechnet, weil Leo ein Typ ist, der die Leute fesselt und vielleicht auch polarisiert. Aber besser du polarisierst als es spricht keiner über dich. In der ersten Staffel haben wir die Sendung direkt nach 2M2M ausgestrahlt. Die aktuelle Staffel senden wir um 20:15 Uhr – eine Herausforderung, weil wir um diese Zeit eine starke Konkurrenz haben. Ich bin aber guter Dinge, dass die Leute gerne einschalten.
Das schönste für mich ist auch, dass Leo mich auch immer nach Ausstrahlung einer Sendung anruft und mir erzählt wie viele Anrufe und Mails mit tollem Feedback er bekommen hat. Das Ziel des Formats war ja auch, Leuten Mut zu machen, nicht aufzugeben – egal, was man erlebt hat. Die Botschaft ist: Du hast jeden Tag die Möglichkeit, etwas aus deinem Leben zu machen. Und damit haben wir unseren Auftrag eigentlich erfüllt.
Abgesehen von Hillinger&Hillinger – was hast Du noch für Ideen für Hillinger im TV?
Es kann sich immer etwas ergeben. Wenn die Zeit reif ist, fällt mir bestimmt wieder etwas Neues ein. Aber jetzt sind wir mit diesem Format absolut zufrieden! Zu Drehbeginn der ersten Staffel war Leo sehr skeptisch, weil er sich Sorgen gemacht hat, wie er dargestellt wird. Unbegründet, wie sich bei der Abnahme herausgestellt hat. Er hat das Ergebnis gesehen und alle waren happy. Beim Dreh der zweiten Staffel war das dann kein Thema mehr und meiner Meinung nach steht einer 3. Staffel nichts im Wege.