Hannes Wakolbinger

„Hannes Wakolbinger war von der ersten Stunde des Weingut Leo HILLINGER an mit dabei. Er war mein erster Weinhändler und mit ihm gemeinsam habe ich das Geschäft in Linz und Umgebung Stück für Stück aufgebaut. Man kann von Hannes also nicht nur von einem jahrelangen Wegbegleiter sprechen, sondern auch von einem, der nicht unwesentlich zur HILL Erfolgsstory beigetragen hat. Uns verbinden sehr viele gemeinsame Erlebnisse, nicht nur beruflicher Natur, sondern auch privat. Ich bin auch Taufpate von seinem Sohn Martin, der fast gleich alt ist wie Jack. Auch die beiden sind gut befreundet, unternehmen vieles miteinander und haben gemeinsame Pläne für die Zukunft. Natürlich verbindet die zwei auch die gleiche Branche. So wie Jack, hat auch Martin bereits im Familienunternehmen Fuß gefasst und für uns Väter ist es einfach nur schön zu sehen, wie manche Beziehungen bzw. Freundschaften sogar Generationen überdauern.

Leo Hillinger

 

Hannes Wakolbinger im Interview

Vor über 30 Jahren stand Leo Hillinger zum ersten Mal im Lager vom Weinhaus Wakolbinger und lieferte seinen Wein. Seine Firma war zu diesem Zeitpunkt noch in den absoluten Anfängen und er und Weinhändler Hannes Wakolbinger kannten einander noch nicht persönlich. Der Ruf von Leos Weinen jedoch eilte ihnen voraus, hatte er doch damals schon eine Auszeichnung für seinen Blaufränkisch erhalten und damit Furore gemacht. „Er war schon eine Erscheinung mit seinem langen, blonden, wallenden Haar und seinem burgenländischen Schmäh und auch der Wein hat gehalten, was man sich davon versprochen hat. Das war der Beginn unserer Geschäftsbeziehung.“, erinnert sich Hannes Wakolbinger an das erste Zusammentreffen mit Leo Hillinger.

 

Wie ist aus der Geschäftsbeziehung schließlich eine Freundschaft geworden?

Leo hat uns bald darauf zu sich nach Hause eingeladen und wir haben ihn im Burgenland besucht. Von da an wurden die gegenseitigen Besuche zur Regelmäßigkeit. Leo ließ sich immer etwas Spezielles einfallen und hat sich im Burgenland ständig neue Events ausgedacht – vom Jazz Brunch bis zum Boogie-Woogie-Wildschweinessen. Ich habe versucht, ihn dabei bestmöglich zu unterstützen und hatte nebenbei Gelegenheit, tiefer in die Welt des Weinmachens einzutauchen, was ich sehr spannend fand. Einmal ist beim Füllen ein kleines Hoppala passiert und mir ist etwas Wein in der Halle ausgelaufen. Da hat Leo dann fürchterlich geschimpft. So locker und lustig er sonst ist, wenn es um seine Weine geht, hat er immer schon alles sehr ernst genommen und das hat sich bis heute nicht geändert.

Wir haben auch viele Veranstaltungen in Oberösterreich organisiert, sind gemeinsam auf Tour gegangen, haben Wirtebälle besucht und zahlreiche Verkostungen gemacht. Wenn Leo da war, gab es immer ein straffes Programm.

 

Wie kam der blonde Winzer mit dem burgenländischen Schmäh bei den Oberösterreichischen Gastronomen an?

Das Standing musste er sich erst erarbeiten, denn Vorschusslorbeeren gab es keine. Aber so gibt es natürlich jetzt ein paar lustige Anekdoten aus dieser Zeit zu erzählen.

Einmal waren wir bei einem Gastronomen, den wir unbedingt als Kunden gewinnen wollten und haben einige Flaschen Wein bestellt. Der Gastronom dachte, er kann mit uns mithalten. Geendet hat das Ganze so, dass schließlich Leo am Abend die Gäste begrüßt hat, während der Wirt im Keller lag und geschlafen hat.

 

Ist aus dieser Episode schließlich das gewünschte Geschäft entstanden?

Ja, absolut. Der Gastronom ist ein super Kunde geworden. Eigentlich hat es immer etwas gebracht, wenn Leo irgendwo persönlich erschienen ist. Er hat unbestritten einen gewissen Unterhaltungswert, weshalb wir immer gern „Themenausflüge“ mit Gastronomen gemacht haben. Einmal hatten wir im Burgenland einige Kapazunder zu Gast und sind zum Rahmenprogramm ausgeritten und mit der Kutsche gefahren. Währenddessen ist die Kutsche nicht einmal umgefallen, sondern gleich zwei oder dreimal. Mit Leo war alles immer wie ein riesiger Abenteuerurlaub und gottseidank ist nie etwas Dramatisches passiert.

Aber mit Abenteuer und Charisma alleine gewinnt man noch keine Kunden. Man muss auch etwas können. Wenn wir bei Gastronomen zu Gast waren, hat Leo sich die Weine daher immer gerne blind geben lassen und hat damit imponiert, dass er treffsicher die Sorte, das Herkunftsland und oft sogar den Jahrgang oder den jeweiligen Winzer erkannt hat. Diese Gabe hat er tatsächlich, aber damit hat nie jemand gerechnet. Bei manchen Gastronomen wusste ich selbst noch ein bisschen besser, was auf der Karte angeboten wird, Leo hingegen wusste nie, was ihm vorgesetzt wird. Neuseeland, Frankreich oder Kalifornien – Leo hat alles erraten und das nicht nur einmal. Das hat natürlich ordentlich Eindruck gemacht und sich herumgesprochen. Die Leute hatten dann richtig Spaß daran, ihn zu testen und am Ende waren immer alle baff.

 

Eine lustige Story habe ich noch auf Lager: Vor Jahren sind wir nach Verona auf die große Weinmesse Vinitaly gefahren. Wir sind über Osttirol angereist, weil wir dort vorher noch eine Verkostung hatten. Leo hatte noch ein paar Kartons Wein übrig und hat sich auf der Messe, wohlgemerkt ohne eigenen Stand, einfach irgendwo zentral positioniert und seine Weine lautstark zur Verkostung angeboten. Ein paar Winzer, die um teures Geld einen Stand gemietet hatten, waren nicht so begeistert, dass Leo mit seinem „Bauchladen“ die Menge begeistert, aber das hat Leo nie gekümmert.

 

Was denkst Du, ist das Geheimnis von Leos Erfolg?

Seine Person, sein Charisma, seine Energie und der Wirbel (im positiven Sinn), den er macht, wenn er wo ist. Darüber hinaus sind es natürlich auch die Weine. Er bemüht sich sehr, geile Weine zu machen und überrascht immer wieder mit tollen Produkten und Kreationen, wenn ich an ICON HILL oder HILL33 denke oder an die ganzen Lagenweine, die in der letzten Zeit entstanden sind. Die sind einfach fantastisch. Leo schafft es, dass nicht nur der Inhalt top ist, sondern das Produkt auch von Kopf bis Fuß durchgestylt. Die Marke ist allgegenwärtig und es ist ein ganz eigenes Lebensgefühl, das man mit HILLINGER Wein kauft. Man kauft die Marke, den Lifestyle und den Spirit von Leo und bekommt 100 Prozent Qualitätsbewusstsein und 100% Bio.

 

Jetzt ist es so, dass sich am Weingut Leo HILLINGER ein Generationenwechsel abzeichnet. Wie ist das in Eurer Familie und mit deinem Sohn? Möchte auch er in den Familienbetrieb einsteigen?

Ja, es zeichnet sich ab, dass auch Martin in unsere Fußstapfen treten möchte. Er hat sich bei uns auf Spezialitäten gestürzt, die reiferen und ausgefalleneren Weine. Er möchte auch gerne weitere Praktika machen irgendwo auf der Welt und das ganze am liebsten mit Leo Junior gemeinsam. Ich finde es schön, dass die beiden diese Verbundenheit weiterführen. Martin war im vergangenen Jahr Praktikant in Leos Betrieb. Leo ist ja Martins Patenonkel, nimmt seine Rolle sehr ernst, hat den Buben immer unterstützt und ermöglicht ihm viele Dinge, wofür wir sehr dankbar sind.

Leo ist über die drei Jahrzehnte, in denen wir uns nun kennen, ein wahrer Freund geblieben. Freundlich, hilfsbereit, sogar fast übertrieben in Anbetracht der Tatsache, was er sonst noch so alles zu tun hat. Er ist und bleibt ein echter Spezl, egal wie lange man sich nicht gesehen oder gehört hat. Genau das macht den Unterschied aus. Mir taugt es extrem, dass Jack nun auch so motiviert ist und was weiterbringen will. Ich freu mich auf die Zukunft.